Johann Joachim Zeuner
Johann Joachim Zeuner (geboren 15. November 1647 in Alt-Stettin; begraben 8. Januar 1716 in Münden)[1] war ein deutscher Drost, Beamter und Zeichner.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zeuner war der Sohn eines königlich schwedischen Landrentmeisters.[2] Johann Joachim Zeuner heiratete Margareta Elisabeth, geborene Overlach. Zeuner war Kammersekretär des Kurprinzens von Hannover, Georg I. Ludwig, König von Großbritannien.[3]
1702 wurde Zeuner[1] vom Kaiser geadelt. Der Hofrat[2] starb als Drost von Münden.[1]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hannover
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zeuners Zeichnungen in der Niedersächsischen Landesbibliothek wurden noch 1977 für die einzigen bekannten gehalten. Diese Arbeiten Zeuners sind „für die Topographie Hannovers [...] wegen der frühen Zeit ihrer Entstehung von besonderer Bedeutung“. Unter diesen Arbeiten, die sämtlich als „Tuschzeichnungen, um 1675“ datiert wurden, findet sich:[1]
- Hannover vom Südwesten, mit dem Stadtbild im Hintergrund;[1]
- Hannover vom Osten;[1]
- das Herzogliche Schloss, „Collegium R. Capucinorum“[4] (heute: Leineschloss) des katholischen Herzogs Johann Friedrich, mit dem von den Kapuzinern genutzten gotischen Bürgerhaus und dem umgebauten Teil des Chores der ehemaligen Minoritenkirche;[1]
- Schlosskirche und Schlosshof; nach dem Abbruch von Bürgerhäusern entstand ein geräumiger Schlossplatz, der zur Leinstraße hin mit Mauern und einem Tor umgeben und von Soldaten mit Musketen und Hellebarden bewacht wurde;[1]
- der Neustädter Markt, der zwischen 1648 und 1678 nach Zuschüttung des Judenteiches gerade erst entstanden war mit der Calenberger Straße und der Straße Rote Reihe, Fürstenhof und Osnabrücker Hof, dem Parnaßbrunnen und der Neustädter Kirche;[1]
- der Beginenturm mit dem neugebauten Zeughaus und dem Tor in der Stadtbefestigung Hannovers an der Sommerbrücke;[1]
- das gerade erst errichtete Herrenhäuser Schloss (lange vor dem Umbau durch Laves), bei dessen Bau das ehemalige Dorf Hörringhusen in Herrenhausen umbenannt wurde.[1]
Stettin
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gerhard Eimer entdeckte darüber hinaus die im Schloss Skokloster aufbewahrten und 1673 im Format 35 × 55 cm ausgeführten Zeunerschen Zeichnungen:[5] Für den Generalgouverneur von Schwedisch-Pommern, Carl Gustav Wrangel, fertigte Zeuner unter dem Titel Emblematica arcis regiae Stettinensis delineatio ... verschiedene Architekturzeichnungen des Stettiner Schlosses.[6]
Schriftverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Den Adressat eines Briefes in französischer Sprache von Gottfried Wilhelm Leibniz von 1695 schreibt Günter Scheel Zeuner zu.[7]
Im Online-Ritterkatalog der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sind mehrere Briefe an Zeuner erfasst, die von der Niedersächsischen Landesbibliothek digitalisiert wurden.[8]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bernhard Dörries, Helmut Plath (Hrsg.): Alt-Hannover 1500 - 1900 / Die Geschichte einer Stadt in zeitgenössischen Bildern von 1500 - 1900. 4., verbesserte Auflage. Heinrich Feesche Verlag, Hannover 1977, ISBN 3-87223-024-7, S. 16–21, 23, insbesondere S. 141.
- Simon McKeown: Johann Joachim Zeuner’s Emblematic Manuscript for Carl Gustaf Wrangel: Swedish Pomeranian Political Symbology and its Legacy. In: Glasgow Emblem Studies. Volume 11: Simon McKeown, Mara R. Wade (Hrsg.): The Emblem in Scandinavia and the Baltic. Glasgow Emblem Studies, Glasgow 2006, ISBN 0-85261-822-0.[9]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zeuner, Johann Joachim (1647-1716). auf: CERL
- Johann Joachim Zeuner. auf: Bildarchiv Foto Marburg, Rheinisches Bildarchiv Köln
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h i j k Bernhard Dörries, Helmut Plath: Alt-Hannover 1500 - 1900 .... S. 141.
- ↑ a b Friedrich Wilhelm Boldwin Ferdinand Freiherr von dem Knesebeck Historisches Taschenbuch des Adels im Königreich Hannover, Hannover: Hahnsche Hof-Buchhandlung, 1840, S. 308.
- ↑ CERL, siehe Weblinks
- ↑ Bildarchiv Foto Marburg
- ↑ Britta Weinert: Baltische Studien, Neue Folge Band 59, Inhaltsangabe und Vorstellung ( vom 17. Februar 2015 im Internet Archive)
- ↑ Beate Störtkuhl: Hansestadt, Residenz, Industriestandort. Beiträge zur 7. Tagung des Arbeitskreises deutscher und polnischer Kunsthistoriker in Oldenburg, 27.–30. September 2000, in der Reihe Schriften des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa. Bd. 19, R. Oldenbourg Verlag, München 2000, ISBN 3-486-56686-5; vergleiche Zbigniew Radacki: Zamek szczecinki w rysunkach Jana Joachima Zeunera (übersetzt Das Stettiner Schloss in den Zeichnungen von Johann Joachim Zeuner) In: Materialy Zachodniopomorskie 26 (1970), S. 453–459; Eckhardt Wendt: Das Stettiner Herzogsschloß aus baugeschichtlicher Sicht bis etwa 1945. In: Pommern. Kunst, Geschichte, Volkstum. 25 (1987), Heft 3, S. 12–24.
- ↑ 207 Leibniz an Johann Joachim Zeunter (?) In: Günter Scheel (Bearb.): Sämtliche Schriften und Briefe / Gottfried Wilhelm Leibniz. Reihe 1: Allgemeiner politischer und historischer Briefwechsel. Suppl.-Bd. Harzbergbau 1692 - 1696. hrsg. vom Leibniz-Archiv der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek, Niedersächsische Landesbibliothek Hannover, Akademie-Verlag, Berlin 1991, ISBN 3-05-000989-6, S. 329, online über Google Books
- ↑ Online Ritterkatalog. ( des vom 27. November 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Sales ( vom 14. Juni 2015 im Internet Archive), über das STIRLING MAXWELL CENTRE der University of Glasgow
Personendaten | |
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NAME | Zeuner, Johann Joachim |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Drost, Beamter und Zeichner |
GEBURTSDATUM | 15. November 1647 |
GEBURTSORT | Alt-Stettin |
STERBEDATUM | begraben 8. Januar 1716 |
STERBEORT | Münden |